James W. Deardorff

Seite 82 enthält einen Teil des Abschlussberichtes von 1980 des Schweizer Wissenschaftlers, in dem es heisst. «Das Talmud ist eine wörtliche Wiedergabe des Neues Testamentes, allerdings mit vielen Zugaben bar jeglichen ethischen Wertes.» Dieser erste Teil ist nicht korrekt, denn nur das Matthäus-Evangelium zeigt viele Parallelpassagen zum TJ, nicht aber das ganze Neue Testament; etwa die Hälfte dieser Passagen, d.h. genauer gesagt Verse, stimmen nur nur schwach oder mässig mit den Versen des TJ überein (siehe Celestial Teachings, Seiten 227-232). In Bezug auf den zweiten Teil des obigen Zitats wäre es besser gewesen, wenn die Aufgabenstellung eines solchen Studiums nicht nur die gewesen wäre, herauszufinden, ob die 'Zusätze' durch einen Fälscher oder sogar von Meier selbst eingesetzt worden waren und ob daraus ein Fall zu machen sei. Es hätte auch danach gesucht werden müssen ob kein stärkeres Argument für das Gegenteil spräche, nämlich, ob nicht derjenige, der das Matthäus-Evangelium zusammenstellte, das TJ vor sich liegen hatte und vieles, was lästerlich war, daraus ausliess. Celestial Teachings erwägt beide Gesichtspunkte, gibt aber überwältigende Hinweise, dass Letzteres der Fall ist. Ausserdem analysiert das Buch die möglichen Zusätze im TJ-Text, die der Zusammensteller des Matthäus-Evangeliums gemacht hat, und es weist darauf hin, wie die verschiedenen Gelehrten des Neuen Testaments diese Zusätze bevorzugten, um zu betonen, dass sie vom Zusammensteller beigefügt wurden. Es ist einfach unmöglich, dass Meiers begrenzte 4. Klasse Schulbildung ihn darauf vorbereitet hätte, als schriftstellerischer Betrüger alle bekannten Evangelien-Gelehrten zu überbieten; sie hätte es ihm auch nicht erlaubt, einen unbekannten Gelehrten mit überragenden Fähigkeiten heranzuziehen, der ihm hätte helfen können, einen dem TJ vergleichbaren Schwindel zu erschaffen. Da Auerbach aber von der Annahme ausging, dass das TJ ein Schwindel ist, hat er diesen wichtigsten Aspekt des Problems nicht bedacht.

Was die 'Zusätze' des TJ und deren geringen ethischen Wert betrifft, sollte man beachten, dass der Zusammensteller des Matthäus Evangeliums keinen Grund hatte, diejenigen Teile des TJ auszulassen, welche die Ethik des frühen Christentum betrafen. Deshalb wird genau dieses Material, das auf den TJ zurückleitet, im Matthäus Evangelium gefunden; z.B. die goldene Regel, und «Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?» Man entdeckt ganz besonders, dass der Zusammensteller Passagen ausgelassen hat, in denen das TJ über Existenz, Evolution und Unsterblichkeit des menschlichen Geistes und dessen Verbindung zum 'wahren Gott' oder der Schöpfung belehrt. Ganz offensichtlich konnte der Zusammensteller des Matthäus in sein Evangelium kein Material hineinnehmen, das von den Lehren des frühen Christentums abwich und in dem der externe Heilige Geist als einziger Geist betont wird - und dies führt auf Paulus zurück. So enthält das TJ eine ziemlich grosse Anzahl von Lehren mit ethischem Wert, zusätzlich zu jenen, die ihren Weg ins Matthäus-Evangelium fanden, ganz besonders Jmmanuels Ermahnungen, die natürlichen Gesetze der Schöpfung zu befolgen.