Umweltschutz ist Menschenpflicht

Dies alles soll nun nicht heissen, dass sowieso jeder Versuch, die bedrohte Umwelt zu retten, zum Scheitern verurteilt ist, und dass folglich überhaupt nichts mehr in dieser Richtung getan werden soll. Doch gerade diese falsche Meinung vertreten beängstigend viele Menschen, und das ist ein weiterer Grund dafür, dass die Vernichtung unseres Lebensraumes weiter voranschreiten kann. Menschen, die denken, dass sowieso alles kaputtgehe, führen oft ein Leben in verantwortungsloser Dummheit, denn sie vertreten die Haltung: ‹Wenn ja eh alles krepiert, so hole ich mir, was ich noch kriegen kann.› Dabei denken sie nur an sich selbst und an ihr eigenes Wohlergehen. Was mit allen anderen Menschen, mit Pflanzen, Tieren und mit der Umwelt geschieht, das ist ihnen völlig gleichgültig, Hauptsache bleibt für sie nur, dass sie viel mehr haben, als sie wirklich zum Leben brauchen. Doch wird diese Sorte Mensch wohl die erste sein, die nach Hilfe brüllt, wenn die Verwüstung der Umwelt weltweit sein wird und die ganze Menschheit Not leidet. Heute noch leben solche Menschen aber in unbeschreiblichem Überfluss, kaufen unbesehen jeden angebotenen Schrott und unterstützen damit die unverantwortlichen Überproduktionen unnötiger Luxusartikel. Es ist himmelschreiend, was heutzutage alles auf den Markt kommt, worauf die Menschen der reichen Staaten ohne Einbusse der Lebensqualität verzichten könnten. Für jede Sportart gibt es die richtige Kleidung, denn man kann doch zum Beispiel von einem modebewussten Schneefreak nicht verlangen, dass er in ein und demselben Skidress snowboardet und auch noch skifährt! Ein anderes Beispiel: Ein Kinderfilm wird populär, und sogleich wird in Zeitschriften, im Radio und im Fernsehen alle paar Minuten dafür geworben. Schon bevor der Film richtig anläuft gibt es überall Zubehör zum Thema zu kaufen. Spielzeugautos, Barbiepuppen, Plastikzubehör, Kuscheltiere, Schulhefte, Etuis, Schuhe, T-Shirts, Pullover und Mäntel usw. usf. Milliardenbeträge verschlingen Produktionen dieser Art, die doch nur die Luft verpesten, die Abwasser verschmutzen und die Abfallberge ungeheuer zum Wachsen bringen.

Nach ein paar Wochen ist nämlich der Spuk vorbei, das einmal so begehrte Spielzeug langweilig und unbrauchbar geworden, und so landet es auf der Müllhalde. Überfluss unterstützt die Gleichgültigkeit, denn wer zuviel besitzt, der weiss die schönen und wahren Dinge des Lebens nicht mehr zu schätzen. Wer im Überfluss lebt, sieht auch nicht die dringende Notwendigkeit, dass der Schutz des Lebensraumes oberste Priorität hat.

Kein einziger Mensch käme auf die absurde Idee, seine eigene Wohnung derart mit Möbeln, Maschinen, mit Abfall und Unrat jeglicher Art zu überfüllen, dass er selbst darin kaum mehr Platz und Luft hätte. Genau das ist es aber, was wir alle an unserem Heimatplaneten zulassen. Die Erde ist mit Menschen überfüllt, die sich nicht darum kümmern, was mit ihrer ‹Wohnung› geschieht, obwohl es für sie alle keine andere Heimat geben wird, wenn die Erde zerstört, verseucht, vergiftet und also vernichtet wird. Die Erde ist todkrank, diese Tatsache bestreitet heutzutage kaum mehr ein Mensch. Doch trotzdem scheint der wahre Wille zum sofortigen Handeln bei den meisten Menschen wie gelähmt zu sein.