Der letzte Baum wird fallen

Mit falschen Deklarationspapieren versehen, reisen so viele Tierarten unentdeckt in eine ungewisse und oft grausame Zukunft. Werden aber solche verbotenen Sendungen entdeckt und die Transportbehälter aufgebrochen, dann bietet sich immer wieder ein Bild des Wahnsinns und des Grauens, und es wird deutlich erkennbar, wozu der Mensch fähig ist, nur um des Profites willen. Es wird immer ausser acht gelassen, dass auch Tiere eine Psyche haben und Schmerzen aller Art anheimfallen. Allein schon deshalb sollten Tiere niemals als Wegwerfprodukte angesehen werden, die je nach Belieben einfach ersetzt werden können. Je höher ein Tier evolutioniert ist, desto schmerzempfindlicher wird es.
Die Qualen, Torturen und Leidenserfahrungen nehmen die Tiere voll auf und es tritt nicht selten in Erscheinung, dass bei Beendigung eines Tiertransportes sämtliche Tiere psychisch gestört sind, was sich z.B. erkennen lässt durch Apathie, aggressives Verhalten, Beissen, Kreischen, Brüllen, Federnrupfen und sich selber Wunden zufügen. So ist unter den gequälten Tiergeschöpfen alles zu finden was Beine, Flügel, Schuppen, Pelz oder Panzer hat. Dabei wird selbst vor giftigsten Tieren kein Halt gemacht. Alles was irgendwie exotisch ist, muss einen grauenvollen Leidensweg über sich ergehen lassen, nur um z.B. in Europa oder Amerika usw. in irgendeinem Zimmer bestaunt und betatscht werden zu können. In vielen Fällen verenden die Tiere (und auch Pflanzen) schon nach wenigen Tagen oder Wochen. Der Heimat und des natürlichen Lebensraumes beraubt sowie das Fehlen von Wärme und Geborgenheit, die mörderischen Transporte und die unsachgemässe Haltung, falsche, einseitige Ernährung und die Vereinsamung raffen die Exoten dahin. Selbst Zoos haben Schwierigkeiten, heimatgerechte Lebensmöglichkeiten für die Tiere herzustellen. Da ausserhalb des natürlichen Lebensraumes und in fremden Ländern völlig andere klimatische und umgebungsmässige Bedingungen herrschen, treten auch Krankheiten zutage, die selbst für den Menschen sehr gefährlich werden können. Nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen sind unter den Arten, die unter dem Exotenwahn des Menschen leiden und aussterben. Ganze Gebiete werden leergefegt; alles was irgendwie zu Geld gemacht werden kann, wird ausgegraben, abgerissen und profitgierig verkauft. Wir Menschen sind in dieser Beziehung gewissen- und skrupellos, wenn es um unser eigenes Wohl geht. Durch die fortwährend steigende Zahl der Weltbevölkerung treten immer mehr Probleme ans Licht: Fischbestände werden z.B. total eliminiert. Durch viele Dutzende von kilometerlangen Schleppnetzen, die tief ins Meer reichen, werden riesige Gebiete völlig leergefischt und dabei viele und für die menschliche Ernährung ungeniessbare Meeresbewohner sinnlos getötet. Die Netze reissen alles mit sich fort, was in ihren Bereich gerät und so kommt es auch, dass ganze Korallenbänke zerstört werden durch Schleppnetze. Auch wenn die Fischer sehr schnell ihr Netzgut leeren und die unbrauchbaren Fischbestände aussortieren, so ist es den meisten und für den Menschen unnützen Meeresbewohnern nicht mehr möglich, aus den tödlichen Netzen zu entweichen, um noch lebend im rettenden Nass davonschwimmen zu können. Überleben die im Netz geängstigten und gequälten Meeresbewohner jedoch die böse Tortur, dann haben sie vielleicht keine Möglichkeit mehr, in ihrem bisherigen Lebensraum weiter zu leben, weil er durch die Fischernetze völlig zerstört und zur Wüste wird oder durch Oil oder Gifte sein Ende findet. Schutzlos müssen die Meereskreaturen dann umherziehen, um eine neue Lebensgrundlage zu finden.