Menschenunwürdigkeit und Hass ...
Fremden- und Rassenhass sind zwei Begriffe, mit denen die Menschheit von heute immer wieder und überall konfrontiert wird. Wie viele andere Begriffe, deren wirkliche Bedeutung den meisten unbekannt ist und die deshalb im täglichen Sprachgebrauch falsch angewendet werden, so sind auch die Wörter Fremden- und Rassenhass allzu schnell und oft unpassend im Gebrauch, um zu rechtfertigen, zu verletzen, zu beschuldigen, um selbst besser dazustehen, und aus vielen Gründen mehr.
Es soll nun aber hier nicht der Eindruck entstehen, dass diese Begriffe heutzutage keine Anwendungsberechtigung mehr hätten, nein ganz im Gegenteil, denn leider haben wir gerade in der heutigen Zeit in dieser Hinsicht viele Probleme zu lösen, die in Zukunft sicher nicht abnehmen, sondern weiter zunehmen werden.
Der Fremdenhass richtet sich grundsätzlich gegen alles, was fremd und also andersartig ist. Oft ist eine grosse Missgunst, Selbstbenachteiligung und Intoleranz dahinter verborgen. Es wird dem Mitmenschen missgönnt, dass auch er teilhaben kann an all den Möglichkeiten, die geboten sind und zu denen er selbst vielleicht noch nichts beigetragen hat. Er wird einerseits als Schmarotzer angeprangert, weil er einem selbst womöglich noch schaden könnte, oder er wird andererseits als nicht ins Bild passendes Individuum dafür verantwortlich gemacht, die eigene persönliche Entfaltung zu behindern und einzuengen.
Selbstbenachteiligung ist oft mit dem Gefühl des Bedrohtseins verbunden, wodurch eine Abwehr- oder Angriffsstellung eingenommen wird, aus der heraus alle Situationen oder Geschehen als gegen die eigene Person gerichtet wahrgenommen werden. Verbunden mit grossem Unverständnis und Intoleranz Dingen gegenüber, die weder ins eigene Lebensbild noch ins eigene Vorstellungsvermögen passen, führt dies dazu, das Andersartige nicht zu akzeptieren, ja sogar dagegen anzugehen.
Dies zeigt auf, dass der Fremdenhass nicht erst beim Ausländer beginnen muss, sondern bereits beim Nachbarn zum Ausdruck kommen kann. Auch bei Menschen verschiedener Regionen oder Religionen desselben Staates oder derselben Stadt ist dieser zu finden und führt oft genug zu Unruhen oder gar zu Bürgerkriegen. Fremdenhass ist also ein weitverbreitetes Übel, in stärkerem oder schwächerem Masse, das aber im Volksmund fälschlicherweise vor allem im Zusammenhang mit Ausländern verstanden wird.