Menschenrechte sind Menschenpflichten

Durch falsch verstandene Brüderlichkeit werden Menschen milliardenfach in Abhängigkeiten getrieben, weil man sie durch Hungerhilfe ernährt und aufpäppelt, statt sie in Ruhe und Würde sterben zu lassen. Dadurch verlieren sie ihre Selbständigkeit, weshalb sie sich auch nicht mehr selbst helfen können. In der Natur können wir ein diesbezüglich richtiges Verhalten erkennen. Wir Menschen sollten uns nicht scheuen, es nachzuahmen, denn die Natur ist ein gewaltiger Lehrmeister.

Dies ist aber nur ein Fehlverhalten punkto Brüderlichkeit. Ein anderes ist das lasche Zuschauen bei brutalen und unmenschlichen Auseinandersetzungen. Hier verlangt die Brüderlichkeit ein gewaltsames Eingreifen, damit Leid und Elend verhindert werden. Ein Konflikt muss unterbunden und im Keim erstickt werden. Unkraut beseitigt man auch sofort und lässt nicht alles überwuchern. In der Folge müssen die Konfliktparteien getrennt und belehrt werden, damit sie ihr falsches Denken, das schliesslich zum Konflikt geführt hat, erkennen und durch neues und richtiges Denken korrigieren. Dies allein gewährleistet eine definitive Veränderung im Laufe der Zeit. Bis zur Stabilität einer solchen Wandlung vergehen in der Regel Jahre und Jahrzehnte. In dieser Zeit können alte Konflikte immer wieder aufflammen, weshalb grösste Wachsamkeit angesagt ist. Auch hier sehen wir die beiden Gegenpole. Auf der einen Seite das Recht einzugreifen, auf der anderen die Pflicht, das Begonnene zu Ende zu führen. Auch bezüglich Brüderlichkeit bereitet die Überbevölkerung grosse Probleme, denn durch das Übermass an Menschen wird alles undurchsichtig, unentwirrbar und gerät ausser Kontrolle.

Bereits die Menschen der französischen Revolution haben das Gedankengut der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit vertreten. Es wurde aber vollkommen übersehen, dass der Mensch in seiner Entwicklung noch gar nicht reif genug war, um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden. Dieses Gedankengut ist nicht von heute auf morgen zu verwirklichen, obwohl es als tiefe Sehnsucht im Menschen schwelt. Die Geschichte hat diese Tatsache bewiesen. Auch heute sind wir von der Verwirklichung dieses Zieles meilenweit entfernt, obwohl die technisch-materielle Entwicklung ungeheure Fortschritte gemacht hat; die menschlich-ethische jedoch ist um keinen Deut besser als zur Zeit der französischen Revolution. Allerdings hat sich der moderne Mensch das Mäntelchen der Zivilisation umgehängt, wodurch man die Menschenrechtsverletzungen nicht immer auf Anhieb erkennt. Im technischen Bereich dagegen schreiten die Entwicklungen mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran, so dass der normale Bürger überhaupt nicht mehr Schritt halten kann. Dadurch bildet sich eine wissenschaftlich-technische Elite heran, die die Volksmassen nach Belieben zu manipulieren beginnt.