Humanität und Nächstenliebe

Human sein und human leben heisst: Leben und leben helfen. So wird also ein Mensch, der wahre und echte Menschlichkeit empfindet, vertritt und walten lässt, sofort und unerbittlich dort eingreifen, wo ein anderer Menschenrechte, Naturgesetze, Lebensformen aller Art usw. gefährdet, bedroht, verletzt oder zerstört. Des Menschen Aufgabe liegt darin, die Ausgeglichenheit, die in den Naturgesetzen vorhanden ist, zu erhalten und zu unterstützen.

Mensch, wahre Humanität beginnt bei dir selbst und sie erstreckt sich nicht nur auf deine Familie und auf dein Volk, sondern auf alles Leben, auf die ganze Menschheit, aber auch auf Pflanzen und Tiere und die Natur überhaupt. Nimm dir die Natur als Beispiel, und du wirst sehen, dass sie allen ihren Geschöpfen dieselbe Liebe, die gleichen Chancen und dieselbe Härte zukommen lässt. Sie bevorzugt keine ihrer Kreaturen, weil sie keine Bevorzugung kennt.

Das Streben nach wahrer Menschlichkeit beginnt bei dir ganz allein, indem du in dir den Wunsch nach Frieden, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und nach Ausgeglichenheit wachrufst. Jeder Mensch sehnt sich nämlich insgeheim danach, und dieses Sehnen musst du in dir spürbar werden lassen, damit du dich darauf vorbereitest, es Tatsache werden zu lassen. Menschlichkeit fordert von dir, dass du jedem anderen Leben dieselben humanen Rechte einräumst wie dir selbst, und dass du dich auch darum kümmerst, dass auch dein Nächster humaner leben kann. Du hast jedem anderen Menschen denselben Frieden, dieselbe Freiheit, Menschlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit einzuräumen, wie du dir selbst nimmst. Und du hast dies in Gerechtigkeit jedem Menschen und jedem anderen Leben angedeihen zu lassen, indem du das Schöpferische und also das Schöpfungswesen in deinem Gegenüber oder jedem anderen Leben erkennst. Alle Menschen und sonstigen Lebensformen sind gleichwertig, kein Mensch und kein anderes Leben ist besser oder minder als ein anderes. Auch wenn der Mensch die höchste Lebensform ist, hat er alles Leben jeder Gattung und Art zu achten. Diese Verpflichtung obliegt ihm allein schon durch die Tatsache, dass er Mensch ist.

Wenn du also möchtest, dass Frieden, Freiheit, Menschlichkeit, Gleichheit und Gerechtigkeit sowie Liebe herrschen unter den Menschen und allem Leben, dann beginne bei dir selbst alles zum Menschenwürdigen zu formen. Erkenne deine Aufgabe und was es heisst, in wahrer Menschlichkeit zu leben. Das ist die härteste Arbeit, aber auch die lohnenswerteste. Nur in dir selbst kannst du ein wahrer Mensch werden, und zwar indem du dich selbst gründlich studierst und kennenlernst. Betrachte aber auch immer wieder die Natur und deren Gesetze, denn daraus kannst du auch deine eigenen Gesetze erkennen, weil du ja nach ihnen lebst, ob du das nun mit Sicherheit weisst oder nicht. Dadurch vermagst du auch zu erkennen, dass in jedem anderen Menschen und in jeder anderen Lebensform dieselben natürlichen Gesetze wirken wie in dir selbst. Genau diese Tatsache ist es, die alle Menschen und alles andere Leben gleichwertig machen. Mag es sich auch in der Art, in der Aufgabe und im Können voneinander unterscheiden, so lebt doch alles Leben nach denselben naturmässigen Voraussetzungen und Bestimmungen.