Kampf gegen Kindesmisshandlung

Alles Aussagen, die nicht dazu geeignet sind, das Selbstwertgefühl eines Kindes zu stärken. Versteckter psychischer Terror wird auch dort angewandt, wo Eltern ihr Kind auf die Verwirklichung der eigenen Wünsche und Vorstellungen trimmen möchten; also das kleine Mädchen, das zur Eisprinzessin werden soll, weil die Mutter sich diesen Wunsch nicht erfüllen konnte. Der Vater, der aus der Tochter oder dem Sohn einen Tennisstar machen will usw.

Noch ein wichtiger Faktor ist zu beachten: Kinder, die man vor allem Leid und negativen Erfahrungen schützen möchte. Hierbei handelt es sich um eine positive Ausartung, die Kinder psychisch verkümmern lässt und durch die die Egozentrik geschürt wird. Ausserdem verweichlichen so erzogene Kinder in ihrem Bewusstsein und in ihrer Lebensweise, weshalb sie Angriffen und psychischen Belastungen nicht standzuhalten vermögen. Daraus lässt sich entnehmen, dass auch positiv-ausgeartete Faktoren psychischen Terror darstellen können. Ein berühmtes Beispiel für die positive Ausartung ist die antiautoritäre Erziehung. Hier werden den Kindern praktisch keine Begrenzungen auferlegt, denn sie dürfen und können alles selbst entscheiden. Leider haben sich die bis anhin so erzogenen Kinder zu richtigen Ego-Monstern entwickelt, die heute einen Teil unserer Gesellschaft bilden. Auf jeden Fall ist der psychische Terror in der Kindererziehung viel verbreiteter als dies allgemein bekannt ist.

Ein weiteres psycheschädigendes Übel ist der Missbrauch der Kinder als willige Konsumenten. Statt sie in ihrer Kreativität zu unterstützen und zu fördern, werden sie für materialistische Profitzwecke geködert und benutzt; sei dies in der Werbung, im Verkauf, in der Gestaltung des Kinderprogramms oder wo auch immer. Die Kleinen werden als potentielle Kunden hofiert. Dabei geht es nicht um das Wohl der Kinder, sondern um das Wohl derer, die sich durch die Kinder bereichern. Dazu eine Statistik: Kinder treffen 75% der Kaufentscheidungen in einer Familie; die Industrie investiert allein in Deutschland jährlich 600 Millionen DM in Werbung, die Kinder als Zielgruppe hat; im Kinderprogramm der Privatsender richtet sich jede zweite Werbebotschaft direkt an Kinder; Kinder sehen täglich im Durchschnitt 30 Werbespots; 37% der Vierjährigen können Werbung und Programm nicht voneinander unterscheiden; jedes dritte Kind identifiziert sich mit den ‹Werbekindern›.

Kindesmisshandlung durch Quälerei und Prügelstrafen

Auch bei diesem Kapitel sträuben sich einem die Nackenhaare, und ein Kälteschauer läuft den Rücken hinunter. Kinder werden von Eltern zu Tode geprügelt; man lässt sie verhungern; sie werden gemartert mit glühenden Zigaretten, Fusstritten, Schlägen; man beraubt sie ihrer Freiheit und sperrt sie wochen- und monatelang ein. Die Schandtaten der Erwachsenen, begangen an Kindern, sind äusserst zahlreich und in ihrer Abartigkeit kaum zu übertreffen, und die wehrlosen Geschöpfe haben keine Möglichkeit, diesem Terror zu entgehen. Eingriffe von Aussenstehenden erfolgen oftmals erst dann, wenn es bereits zu spät ist, weil der Mensch nach der dummen Devise ‹Leben und leben lassen› handelt, statt nach der naturgegebenen Maxime ‹Leben und leben helfen›.

Kindesmisshandlung durch Überbevölkerung

Ja, Sie lesen richtig, denn die Ursache und das Hauptübel der Kindesmisshandlung liegt wie bei allen andern grossen Problemen dieser Welt in der Überbevölkerung. In einer Glosse zum Weltkindertag am 20. September 1995 war folgendes zu lesen: «Diese Woche war Welt-Kindertag der UNO. Niemand schert sich allzuviel um ihn. Zu Unrecht. Kaum fassbar ist das Leid der Kinder dieser Welt. Millionen sterben jedes Jahr durch Unterernährung oder verkrüppeln durch Fehlernährung. Ein Ozean von Kummer verbirgt sich hinter diesem Satz. Krieg, Krankheit und Hunger, die Heimsuchungen der unterentwickelten Länder, schlagen stets die Schwächsten zuerst. Wer die kleinen Opfer des Elends in Afrika und Asien einmal erblickt hat, der kann sie schwer vergessen: Den Bauch zur Trommel gebläht, Arme und Beine dürren Ästen gleich abgespreizt, hocken sie apathisch am Wegrand. Die Haut ist aufgesprungen, Fliegen nisten in den Wunden, die Haare fallen aus, abnorm geweitete Augen haben jeden Glanz verloren. «Lässt sich für die Sterblichen grösseres Leid je erdenken, als sterben zu sehen die Kinder», fragte schon vor über 2000 Jahren der Dichter Euripides.» Soweit Claus Jacobi von der Bild-Zeitung.

Wenn man diese Worte liest, fühlt man sich sofort bedrückt und voller Mitleid für die Kinder, und genau dieses Mitleid lässt die Mehrheit der Menschen falsch handeln. Verstand und Vernunft werden durch die falsch erzeugten Gefühle in einem Tränenmeer weggeschwemmt, wodurch eine richtige und naturgegebene Lösung dieses Problems nicht mehr erkannt werden kann. Das Denken reicht infolge ausgearteter Anteilnahme nur bis zur Nasenspitze, weshalb Organisationen ins Leben gerufen werden, die in falschhumanistischer Art diese Kinder medizinisch versorgen und mit Nahrung aufpäppeln. Dabei wird glatt übersehen, dass diese Kinder erwachsen werden und Nachkommen zeugen, die dann vor den gleichen Problemen stehen.