Gleichberechtigung, Broschüre 2

Tritt die Frau jedoch in Konkurrenz zum Manne, dann verlässt sie ihr natürliches Prinzip, indem sie in die Rolle des harten, positiven schlüpft. Mit den Anforderungen, die durch den Rollentausch erfolgen, wird sie jedoch früher oder später allein und ohne männliche Unterstützung nicht fertig werden, und zwar deshalb, weil sie sich durch falsche Selbsteinschätzung in der Regel überfordert. Diese Überforderung führt dann zwangsläufig zur Vermännlichung der Frau, was sehr gut bei vielen extremen Emanzen zu beobachten ist. Zusätzlich kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, nämlich der, dass Frauen bei Überforderung zur grösseren Ausartung tendieren und ihre Ideen und Handlungsweisen grausamere Züge aufweisen als die ihrer männlichen Kollegen. Beispiele hierfür gibt es in der Geschichte mehr als genug.

Das Verhalten der Emanzen ist zwar teils begreiflich und zu verstehen; endlich haben sie sich aus dem Joch der männlichen Vorherrschaft befreit. Das bedeutet aber nicht, dass sie nun genau wüssten, welchen Weg sie einzuschlagen hätten. An einem Beispiel wird dies deutlich sichtbar. Der Pendelschlag einer Uhr ist dann harmonisch, wenn er regelmässig hin- und herschwingt. Würde das Pendel jedoch nur zur einen Seite schlagen, weil es durch einen mechanischen Fehler an seiner korrekten Funktion gehindert ist, dann geriete es ausser Rand und Band, wenn das Hindernis plötzlich beseitigt würde. Die Reaktion wäre recht heftig, und eine ausgeglichene Pendelschwingung fände sich erst nach und nach. Die Emanzen kann man mit der überzogenen Reaktion des Pendels vergleichen. Sie verbieten sich im allgemeinen jegliche männliche Einmischung und drängen mit aller Macht in Positionen, wo bisher nur Männer zu finden waren. Dagegen ist auch gar nichts einzuwenden, denn wenn alles gerecht und gleichberechtigt zugehen soll, dann haben die Frauen sehr wohl ein Recht, Berufe zu wählen und in Positionen aufzusteigen, die bisher reine Männersache waren. Soll jedoch wirklich etwas aufgebaut werden, dann kann dies nur in einem Miteinander geschehen. Dieses Miteinander bildet eine harmonische Einheit zwischen Weib und Mann, wo jeder als Mensch seiner Art gemäss eine ihm entsprechende Aufgabe innehat.

Jede Frau sollte immer daran denken, dass sie Weib bleibt, wenn sie die Männerwelt betritt. Das Wort Weib ist dabei weder eine Herabwürdigung noch ein Schimpfwort für die Frau, sondern es ist die ursprüngliche Bezeichnung, die schon in ihrem Wortklang das weiche Prinzip verkörpert. Deshalb wäre es auch wünschenswert, wenn das Wort Weib wieder seinen natürlichen Platz im Sprachgebrauch finden würde und das Wort Frau allmählich ausgemerzt werden könnte. Besteht beim Betreten der Männerwelt jedoch das Motto ‹denen werde ich es zeigen›, wenn auch nur unterschwellig, dann ist jedes Weib bereits innerlich auf Konkurrenzkampf programmiert. Es ist zwar sehr wohl verständlich, dass diese Haltung auftritt, denn durch die jahrtausendelange Unterdrückung, die alle Frauen erfahren haben, sind Hass- und Rachegefühle verständlich. Sie schaffen jedoch keine Verständigung, sondern sie zeugen nur wieder neues Leid, das um des inneren Friedens willen auch wieder abgebaut und neutralisiert werden muss. Zu guter Letzt werden Frauen und Männer doch zusammen einen Weg finden müssen, der sie den richtigen Umgang miteinander lehrt.