Gleichberechtigung, Broschüre 2
Die ‹Freie Interessengemeinschaft› hat einen Aufkleber kreiert, der folgende Aufschrift trägt:
«Gleichberechtigung für die Frau. Das Weib sei nicht des Mannes Sklave, Knecht und Untertan.»
Gleichberechtigung; ein Wort, das heute in aller Munde ist. Geht man dem Sinn des Wortes jedoch tiefer auf den Grund und vergleicht das Erkannte mit der Realität, dann stösst man auf einen klaffenden Spalt zwischen der inhaltlichen Bedeutung und der praktischen Anwendung. Es ist jedoch nicht so, dass nur die Männerwelt die Gleichberechtigung missachtet, sondern auch die Frauen leiden an mangelndem Verständnis für den wahrlichen Inhalt des Wortes.
So kann man unter Gleichberechtigung im Lexikon folgendes nachlesen: «Ausstattung mit gleichen Rechten; der politische Grundsatz, dass Mann und Frau auf allen Lebensgebieten unter Beachtung der natürlichen Unterschiede gleiche Rechte und gleiche Pflichten haben sollen; arbeitsrechtlich auch gleicher Lohn bei gleicher Leistung.»
Gleichberechtigung heisst in erster Linie, den Menschen als Menschen anzuerkennen, zu achten und zu würdigen, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich dabei um einen Mann, ein Weib oder ein Kind handelt. Daraus ergibt sich, dass alle Lebensformen nebeneinander gleichberechtigt sind, wobei der wissendere und weisere Mensch dem unwissenderen mit Rat und Tat zur Seite steht. Also: der Lehrer unterrichtet die Kinder; die Eltern unterweisen und erziehen sie; der Mann führt das Weib und das Weib den Mann, und sogar von einem Kind können Erwachsene vieles lernen. Die Führenden und Leitenden wiederum können ihre Fähigkeiten einsetzen und durch neu gewonnene Erkenntnisse und daraus resultierendem Wissen Erfahrung und Weisheit erweitern. Damit soll gesagt sein, dass jeder Mensch in jeder Lebenssituation etwas lernen und erfahren kann, wenn er die Dinge richtig betrachtet und die Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung seines Gegenüber anerkennt. Lernen deshalb, weil Wissen, Erfahrung und Weisheit den Menschen in seiner Entwicklung voranbringen und ihn in seinem Bewusstsein und in seiner Psyche froh und ausgeglichen stimmen. Es soll sich aber kein Mensch über einen anderen erheben, Macht ausüben, ihn versklaven oder ihn unterdrücken.
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