Gedanken zu Sorgen im Gestern, Heute und Morgen

Jedes Erdenjahr hat 365 Tage, die dem Menschen sowohl Freudiges wie Leidiges bringen und ihn einmal hocherhobenen und dann wieder gesenkten Hauptes einhergehen lassen. Und es ist dem Menschen nicht vergönnt, sich alltäglich freizuhalten von Ängstlichkeit, Befürchtungen, Kummer und Sorgen sowie von Schmerz und Zweifel. Doch je mehr Tage des Jahres vergehen, desto mehr Tage entstehen und verschwinden in die Vergangenheit und fallen jenseits des Menschen Macht. All die Fehler und Ängste, all die Sorgen und Mängel, wie auch all der Kummer und die Schmerzen und Leiden entrücken ebenso mit jedem vergangenen Tag der Gegenwart, wie auch alle Freude und Trauer, denn nichts bleibt ewig bestehen vor dem Gesetz der Vergänglichkeit.

Geisteslehre-Symbol GedankenGeisteslehre-Symbol GedankenAlles Vergangene verfällt auf ewig jenseits des Menschen Macht, und kein Wille, kein Versprechen, kein Geld und kein Hab und Gut vermögen das Verflossene jemals zurückzubringen. Nichts, was einmal geschehen ist, vermag ein Mensch jemals ungeschehen zu machen, und alle Macht des Menschen und des Universums kann etwas Erlebtes und Erduldetes nicht unerlebt und unerduldet machen. Ein Wort, das ausgesprochen wurde, kann nicht unausgesprochen und eine begangene Tat nicht ungetan gemacht werden, denn das Verflossene ist endgültig vorbei und kann niemals wieder herangeholt und neuerlich zum Geschehen und zum Moment des Erlebens gemacht werden. Das Vergangene bleibt Vergangenheit, und zwar sowohl das Gestern und Vorgestern und alle verflossenen Tage und Jahre zuvor, wie auch alle während diesen Tagen und Jahren stattgefundenen Geschehen und erlebten Ängste, Befürchtungen, Freuden, Leiden und Sorgen sowie aller Schmerz, alle Mängel, aller Gewinn und Verlust und alles überhaupt, was sich zugetragen hat.

Sich über die Vergangenheit zu sorgen ist müssig sowie fortschritts- und erfolgshemmend. Nur Unweise ergehen sich in Trauer, Sorgen, Schmerzen, Ängste und Zweifel über Vergangenes. Doch es ist auch unklug und demoralisierend, sich Sorgen zu machen über das Morgen und sonstige zukünftige Dinge jeglicher Art, denn durch Sorgen werden die wirklichen Wichtigkeiten verdrängt und übersehen, wodurch Fahrigkeit und Ungeschick im Denken, Fühlen und Handeln entstehen, was zu nicht wiedergutzumachenden Fehlhandlungen, Fehlgedanken und zu Misserfolgen führt, die mit nicht zu bewältigenden Beschwernissen beladen sind. Sorgen für das Morgen oder Übermorgen oder sonst für zukünftige Tage und Zeiten bringen hoffnungsleere Versprechungen, mangelhafte Leistungen und schadengeschwängerte Gedanken, Gefühle und Handlungen hervor, denen sich der sorgende Mensch nicht zu erwehren vermag.