Interview: Geisteslehre

Allen Interessenten muss erklärt werden, dass glauben abhängig und gar hörig macht und oft zum Fanatismus führt, wodurch die Gedankenfreiheit nicht nur eingeengt, sondern gar unterbunden und zerstört wird. Will ein Mensch aber wirklich frei sein, dann muss er auch über seine eigene Gedankenfreiheit verfügen, durch die er alles und jedes selbst entscheiden kann, ohne Angst haben zu müssen, dass das Damoklesschwert eines angeblich liebevollen jedoch wahrheitlich strafenden und also rachsüchtigen Gottes über ihm hängt und auf ihn herunterfallen kann. Der Mensch muss derart frei sein, dass er alle seine Entscheidungen in absolut eigener Verantwortung fällen und ebenso auch alle seine Handlungen durchführen kann, ohne dass erst ein Gott, ein Schutzgeist oder Jesus Christus usw. um Erlaubnis oder um das Gut oder Böse der Sache gefragt werden muss, weil diese imaginären Gestalten angeblich die Norm dafür festlegen und dafür die Verantwortung tragen sollen.

Die Wahrheit ist die, dass der Mensch in jedem Fall und immer die Verantwortung selbst zu tragen hat, und zwar für all sein Denken, Fühlen, Sinnen, Trachten und Handeln. In dieser Folge muss er stets auch selbst über das Gut oder Böse resp. über das Negativ oder Positiv entscheiden, und bereits dafür bedarf er der absoluten Gedankenfreiheit und Entscheidungsfreiheit, ohne dass ihm imaginäre Mächte Vorschriften machen und in irgendeiner Form in seine Freiheit und seine Entscheidungen hineinpfuschen können. Daraus geht aber auch hervor, dass der Mensch um die Wahrheit wissen muss, und dass Wissen unbedingt erforderlich ist, um selbst Entscheidungen treffen zu können. Gerade dieses Wissen aber wird dem Menschen durch die Religionen und die Sekten abgewürgt. Wissen bedeutet nämlich Macht, und genau diese wollen die Religionen und Sekten für sich behalten und ausnutzen, um Profit daraus zu schlagen. Menschen, denen das Wissen vorenthalten wird, verfallen gläubig den Religionen und Sekten, werden hündisch-demütig und verlieren sowohl die Gedankenfreiheit als auch die Entscheidungsfreiheit und die Gesamtfreiheit überhaupt. Dadurch aber verlieren sie auch ihre Toleranz anderen Menschen gegenüber sowie gegenüber deren Lebensweisen und Gedankenrichtungen usw., während sie sich selbst derart in ihrer Glaubensrichtung verrennen, dass sie nur noch rot sehen, wenn ihre Glaubensrichtung von Andersgläubigen oder einfach von Menschen mit anderen Ansichten kritisch betrachtet wird. Gerade Toleranz ist aber unter und zwischen den Menschen notwendig, wenn man in Liebe und Harmonie miteinander leben und auskommen will. Dazu aber bedarf es keines Glaubens, sondern der Wahrheit und Gewissheit, dass von Natur aus und vor der Allmacht der Schöpfung alle Menschen gleich sind, ganz egal, was und wie sie auch immer sind, und ganz egal welcher Rasse, Hautfarbe und Nationalität sie angehören, und ganz egal, ob sie nun Christen, Moslems, Juden, Hindus, Buddhisten, Konfuzianisten oder irgendwelche ausgeflippte Sektierer oder reich oder arm sind.